Staaten und Nationalitäten

Australien

Im Kontinent Australien leben seit 50.000 Jahren Menschen. Sie wurden Aboriginal oder Aborigines genannt, was Ureinwohner bedeutet. Im Jahre 1600 kamen die Europäer zum ersten Mal an die australischen Küsten. Die Engländer benutzten Australien als einen Ort für Verbrecher. Später wurde Australien freies Land für Siedler. Dadurch wurde es langsam eine Nation.

Im Jahre 1900 bildeten sich in verschiedenen Regionen Australiens Kolonien. Am 01.Januar 1901 schloss sich Australien zum Australischen Bund. 1907 wurde der Australische Bund eine selbstständig verwaltete Kolonie des Britischen Reiches und 1942 vollständig unabhängig. Bis heute ist der englische König (oder die englische Königin) das Staatsoberhaupt Australiens. Aus Verbundenheit schickte Australien im 1. Weltkrieg Soldaten  nach Europa und Asien für die Briten.  Die australischen und neuseeländischen Truppen sollten gegen die deutschen Truppen in Frankreich kämpfen. Wegen der Veränderung des Kriegsplanes wurden sie zunächst nach Gallipoli gebracht.  Am 15. April 1915 kämpften in der ANZAC-Bucht auf Gallipoli die 1. australische Division und eine gemischte australisch-neuseeländische Division gegen die Türken. Darunter befanden sich auch die Aborigines, die Ureinwohner Australiens. Reitertruppen wurden während der Schlacht als Fußsoldaten eingesetzt. 

Die Anzac-Truppen begannen am 25. April 1915, morgens um 4.30 Uhr mit der Landung. Eigentlich wollten sie in der Nähe von Gabe Tepe landen. Aber die Landung missglückte und die Soldaten wurden bei Ari Burnu an Land gelassen. Der Strand war schmal. Dahinter kamen gleich steile Felsen.   Der Kommandeur der 19. türkischen Division, Mustafa Kemal, erkannte die Situation und setzte sofort seine Truppen ein. Der Kampf ging immer hin und her. Bis Ende August konnte in dem folgenden Grabenkrieg keine der beiden Seiten entscheidende Vorteile erzielen. Im August 1915 kamen neue australische Truppen zu verstärkung. Aber bis Dezember 1915 blieben alle Versuche vergeblich. In einer wegen des schlechten Wetters von den Türken zunächst nicht bemerkten Evakuierungsaktion zogen sich die Anzac-Truppen auf bereit stehende Schiffe zurück. Die türkischen Verteidiger merkten es zu spät, um noch einzugreifen. 

Die Schlacht ist in Australien unter den Namen Dardanelles Campaign oder Gallipoli Campaign bekannt. Zum ersten Mal waren Truppen unter der Fahne Australiens eingesetzt. 8709 Soldaten starben, mehr als 19000 wurden verwundet. 

Für viele Australier ist die Schlacht von Gallipoli die "Geburtsstunde" ihrer Nation. 

Zusammengefasst von Ibrahim Halil Siyah 

Quelle: Internet 

Bulgarien 

Bulgarien wurde fast 500 Jahre von den Osmanen beherrscht. Ein Teil der bulgarischen Bevölkerung trat in den folgenden Jahrhunderten zum Islam über. Um 1800 wollten die Bulgaren immer stärker ihre staatlicher Unabhängigkeit.

1876 versuchten sie einen Aufstand gegen die Osmanische Herrschaft, aber erfolglos.

1877/1878 kam es zum russisch-türkischen-Krieg. Auf beiden Seiten gab es hohe Verluste. Am Ende gewannen die Russen. Sie kamen bis kurz vor Istanbul. Mit dem Frieden von San Stefano wurden die Grundlagen für leinen bulgarischen Staat gelegt.

Nach dem Berliner Vertrag, wurden zuerst zwei bulgarische Staaten gegründet. 

1879 vereinigte Fürst Alexander I. die zwei bulgarischen Staaten. 1887 wurde Ferdinand von Coburg-Gotha Fürst, der 1908 die völlige Loslösung vom Osmanischen Reich erklärte und den Zarentitel annahm, womit aus dem Fürstentum das Zarentum Bulgarien wurde. 

1912 schloss sich Bulgarien mit  Serbien, Griechenland und Montenegro zum Balkanbund zusammen und griff im Ersten Balkankrieg das Osmanische Reich an..Das Osmanische Reich verlor den Kampf und verlor damit fast alle Gebiete in Europa.

Wegen eines Streits um die Aufteilung Makedoniens begann Bulgarien 1913 den Zweiten Balkankrieg gegen Serbien und Griechenland, den es aber verlor. 

Im Frieden von Bukarest vom 10. August 1913 verlor Bulgarien die zuvor gewonnenen Gebiete wieder an Serbien und Griechenland. Das Osmanische Reiclh bekam Adrianopel zurück.In beiden Kriegen starben insgesamt 156000 bulgarische Soldaten. Bulgarien war so verschuldet, dass es vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch stand. Frankreich gab deswegen hohe Kredite.

Im Sommer 1914 versuchte Frankreich, Bulgarien auf seine Seite zu ziehen. Als Pariser Banken im Sommer 1914 der bulgarischen Regierung keine Kredite mehr geben wollten, bekamen sie von den Deutschen Geld, dass in die militärische Aufrüstung gesteckt wurde.

1915 versuchte Frankreich wieder, Bulgarien auf seine Seite zu ziehen. Sie kauften fast die gesamte bulgarische Getreideernte des Jahres auf um dann Druck auf die Bulgaren ausüben zu können . Aber der Trick flog auf.

Im September 1915 schloss Bulgarien ein Bündnis mit Deutschland.  In einem geheimen Zusatzvertrag garantierte das Deutsche Reich den Bulgaren serbische, rumänische und griechische Gebiete.

Am 14. Oktober 1915 trat Bulgarien auf der Seite von Deutschland, Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich in den Weltkrieg ein.

Zuerst eroberten sie zahlreiche Gebiete. Aber dann mussten sie sich zurückziehen.

Am 25. September 1918 musste die Regierung um Waffenstillstand bitten.

Zusammengestellt von: Ibrahim Halil Siyah

Quellen: Internet

Deutsches Reich

1870/71 führte der Norddeutsche Bund ein Zusammenschluss norddeutscher Staaten durch die Führung des Königreiches Preußen gegen die Franzosen. Ungarn war bis dahin die führende Macht des römischen Reiches. Durch die Stationierung von 300000 Sildaten hat Russland dafür gesorgt, Österreich - Ungarn von einem Kriegseintritt auf der Seite von Frankreich gegen Preußen abzuhalten. Als stärkste Macht in Europa und der Welt blieb Großbritannien neutral. Am 18.1.1871 wurde nach dem erfolgreichen Ende des Krieges der preußische König Wilhelm I. Im Spiegelsaal von Schloss Versailles bei Paris zum Deutschen Kaiser ernannt. Zum ersten mal entstand ein deutscher Nationalstaat. Otto von Bismarck wurde Reichskanzler ( Regierungschef des Deutschen Reiches ). 1888 bestimmte der neue Kaiser Willhelm nach dem Rücktritt persönlich die Tagespolitik. Seine Entscheidungen waren meistens unberechenbar und widersprüchlich.

 Deutschland erschien als neue Weltmacht. Es kam durch die Gründung deutscher Kolonien überwiegend in Afrika zu Interessenkonflikten mit anderen Kolonialmächten, vor allem mit Großbritannien. Der Aufbau einer großen Kriegsflotte erhöhte die Spannungen mit Großbritannien. Der Balkan war ein Großer Konflikt. Russland unterstütze die Serben, Deutschland war auf der Seite von Österreich-Ungarn.  Überall in Europa wurde jetzt stark aufgerüstet. In Deutschland gab es die Sorge, dass Russland schon bald militärisch zu stark sein könnte und England und Frankreich zusammenrücken könnten. Dem wollte man durch einen Angriff zuvorkommen. Auslöser des Krieges wurde dann der Mord am österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo am 28. Juni 1914. Er führte schließlich zur Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien und dann zum Eintritt fast aller europäischen Staaten in den Krieg. Die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn standen der "Triple-Entente" aus Frankreich, Russland und Großbritannien gegenüber, zu der 1915 auch Italien gehörte. Schon bald musste die deutsche Armee im Westen und Osten gleichzeitig Kämpfen. Um so wichtiger schien es,den Weg nach Südosten offenzuhalten. Im November 1914 gelang es dem Deutschen Reich mit dem Osmanischen Reich ein Verteidigungsbündnis abzuschließen, das gegen Russland gerichtet war. Das Osmanische Reich erklärte für sich den Zustand der "bewaffneten Neutralität" und sperrte die Dardanellen, den Seeweg zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. General Liman von Sanders wurde als osmanischer Marschall Oberbefehlshaber der 5. Armee und war damit für die Meerengenverteidigung zuständig. Der deutsche Admiral Souchon, der bei Kriegsbeginn die beiden deutschen Kampfschiffe "Goeben" und "Breslau" unter den Namen "Yavuz Sultan Selim" und " Midilli" offiziel an die Osmanen übergab,  wurde Oberbefehlshaber der osmanischen Marine. Bei erster Gelegenheit sorgte er durch einen Angriff auf russische Seehäfen dafür, das Osmanische Reich vollständig in den Krieg hineinzuziehen.

An den Kämpfen um Gallipoli waren Deutsche aktiv beteiligt. Bis zu 500 Soldaten kamen dabei ums Leben. Sie kämpften in der osmanischen Marine, bei der osmanischen Festungsartillerie  in der Meerengenverteidigung, in der osmanischen Fliegerabteilung an den Dardanellen, als Artillerieoffiziere, Marineinfanteristen und Pioniere bei der Verteidigung der Halbinsel Gallipoli. Daneben waren sie als Besatzung deutscher U-Boote in den Meerengen und im Schwarzen Meer im Einsatz. Im Mai 1915 versenkte U 21 unter Kapitän Hersing zwei britische Linienschiffe bei Gaba Tepe (HMS Triumph) und Kap Helles (HMS Majestic). Nach dem Ende der Schlacht von Gallipoli kämpften über 20000 deutsche Soldaten des Asien-Korps  als Heeresgruppe F " Jilderim" mit der Osmanischen Armee in Mesopotamien und Palästina. 

Zusammengefasst von: Majit Kaymaz

Quelle: Internet

Frankreich

Frankreich gehörte seit alters her zu den vorherrschenden Mächten in Europa.            

Im Jahre 843 nach dem Tod von Kaiser Karl den Großen, wurde Deutschland aufgeteilt. Zusammen mit England hatte Frankreich seit dem 17. Jahrhundert eine europäische Führungsrolle. Unter Kaiser Napoleon, der nach der Französischen Revolution von 1789 mit einem Staatsstreich die Macht übernahm, brachte es fast ganz Europa unter seine Kontrolle. Während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bildete es das zweitgrößte Kolonialreich der Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts erwuchs Frankreich durch die Nationalstaatsbildung in Deutschland ein großer Konkurrent.Der Deutsch-Französische Krieg (1870/71) das Frankreich begann, um einen mächtigen Konkurrenten um die Vorherrschaft in Europa zu verhindern, endete mit einer Niederlage. Ausgerechnet im Spiegelsaal von Schloss Versailles, dem Zentrum der französischen Macht, ließ sich Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausrufen. Die 1871 gegründete Französische Republik dehnte ihr Kolonialreich in Konkurrenz zu Großbritannien weiter aus. Das führte zu schweren Krisen zwischen den beiden Staaten. Im Jahre 1904 gelang es Frankreich mit Großbritannien ein Bündnis zu schließen, in das später auch Russland einbezogen wurde. Dieses Bündnis kämpfte im 1.Weltkrieg (1914/18) gegen die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn. Obwohl Großbritannien für Frankreich im Nahen Osten der Hauptkonkurrent war, einigte man sich zu Kriegsbeginn über die Aufteilung des Osmanischen Reiches. Russland sollte für den Fall des Sieges Istanbul und die Meerengen erhalten, Frankreich sollte Gebiete im Süden der Türkei, Syrien und den Libanon bekommen. Palästina sollte als Pufferzone zwischen den französischen und britischen Interessengebieten internationalisiert werden. Bei den Kämpfen um Gallipoli setzten die Franzosen zunächst ihre Marine ein. Bei dem am 18.März 1915 gemeinsam mit den Briten vorgetragenen Angriff gegen die Dardanellen erlitt die französische Marine schwere Verluste durch Minen und Granatentreffer. Ihr Schlachtschiff "Bouvet" sank mit mehr als 600 Mann Besatzung. Daraufhin änderten die Alliierten ihre Strategie und versuchten die Meerengen durch einen Landangriff zu erobern. Eine neue Armeeeinheit unter dem Kommando des Generals d Ámade wurde eingesetzt: das Corps expeditionnaire d´Orient (Orientexpeditionscorps / CEO). Es bestand nur zu einem geringen Teil aus Soldaten vom französischen Festland. Daneben waren die "Tirailleurs Senegalais" eingesetzt, Soldaten aus den französischen Afrikakolonien, also den heutigen Staaten Senegal, Elfenbeinküste, Benin, Guinea, Mali, Burkina-Faso-, Niger und Mauretanien und "Zuaven" aus Französisch-Nordafrika (Algerien und Marokko). Die französischen Truppen waren unter britischem Oberkommando zunächst auf der asiatischen Seite bei Kum Kale eingesetzt und kämpften später auf der Halbinsel Gallipoli im Südabschnitt, im Gebiet um Kap Helles.Insgesamt waren 80000 französische und Kolonial-Soldaten während der Schlacht im Einsatz. Etwa 10000 von ihnen starben, 17000 wurden verwundet oder krank.Im Verlauf des 1. Weltkriegs starben über 1,3 Millionen Franzosen. Dabei kamen etwa 78000 Tote aus Frankreich.

Französische Truppen bei der Landung auf Lemnos, der Ausgangsbasis für die Gallipoli-Schlach

Zusammengefasst von: Ibrahim Siyah

Quelle: Internet

Griechenland 

Griechenland liegt in Europa und hat eine große Mittelmeerküste. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei. Das antike Griechenland  wird aufgrund seiner kulturellen und eigene Leistungen als Wiege Europas bezeichnet. 146 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Griechenland römisch und nach der Reichsteilung 395 Teil des  byzantinischen Reiches. Zwischen 1359 und 1451 übernahmen Truppen des Osmanischen Reiches den größten Teil Griechenlands. In den folgenden Jahrhunderten breiteten die Osmanen ihren Staat auf das gesamte griechische Gebiet aus. 1821 kam es zur so genannten Griechische Revolution. Mit der Hilfe von Großbritannien, Frankreich und Russland wurde Griechenland 1827 ein eigenhändiger Staat. Um zu verhindernd, dass der griechische Freiheitsgedanke sich in Europa ausdehnte, gaben sie dem völlig überschuldeten neuen Staat hohe Kredite und setzten von außen einen König ein. In den folgenden Jahrzehnten musste das osmanische Reich weitere Gebiete an Griechenland abtreten, zuletzt als Ergebnis der beiden Balkankriegen in den Jahren 1912 und 1913 an Griechenland. Das geschwächte Osmanische Reich hatte sich dort nicht mehr gegen die mit Serbien und Bulgarien verbündeten Griechen behaupten können. 

strassenbau gallipoli

Der Anfang des 1. Weltkrieges im August 1914 brachte den Griechen gute Aussichten auf weitere Gebietsgewinne. Als die Franzosen und Engländer damit begannen,  die Landungsoperation an den Dardanellen vorzubereiten, bot Griechenland  am 1.März 1915 an, sie dabei mit 3 Divisionen (60000 Mann) zu unterstützen. Die Alliierten schlugen dieses Angebot zunächst ab, da sie befürchteten, dass sich die Griechen dann in den von den Osmanen eroberten Gebieten festsetzen würden. Zudem hatte man bereits Russland die Herrschaft über die Konstantinopel und die Meerengen zugesagt. Griechenland sollte lieber Serbien zu Hilfe kommen.

Auf beiden Seiten waren dennoch Griechen an den Kämpfen um die Dardanellen beteiligt.


Gemälde von Georg Wagenführ 1915

Osmanische Festlandgriechen dienten in den osmanischen Baubrigaden. Zusammen mit den Angehörigen anderer nichtmuslimischer Osmanen, z.B. Juden und Armenier, die die Heeresleitung nicht für den Kampfeinsatz verwenden wollte, bauten sie Nachschubwege aus, transportierten Munition, Schanzmaterial und Wasser zur Frontlinie. Die griechischen Einwohner Gallipolis, die man für politisch unzuverlässig hielt, hatte man dagegen auf das anatolische Festland gebracht.

Andererseits waren viele Bewohner der griechischen Ägäis-Inseln als Eigner oder Besatzungsmitglieder zahlreicher kleiner Seefahrzeuge indirekt an den alliierten Aktionen gegen Gallipoli und die asiatische Küstenverteidigung der Osmanen beteiligt. Sie waren dabei mit ihren ungepanzerten Fahrzeugen der osmanischen Uferartillerie besonders schutzlos ausgeliefert. Sie transportierten in ihren Booten den Nachschub (Lebensmittel, Wasser, Schanzmaterial usw.) an die Front. Aber auch an den Landungsplätzen auf Gallipoli arbeiteten griechische Zivilarbeiter in großer Zahl.

Erst im August 1915 kam ein griechisches Freiwilligenkorps zum Kampfeinsatz. Sie wurden am Nordufer des Saros-Golfes an Land gebracht. Vor allem wegen ihrer auffälligen und für die Witterungsverhältnisse völlig unbrauchbaren Uniformkleidung mit schwarzen Pelzmützen und einem Kreuz darauf, erregten sie einige Aufmerksamkeit. 21 von ihnen sterben, der Rest wird auf die Transportschiffe zurück gejagt., wurden aber schon bald aus dem Kampf genommen. 1917 trat Griechenland offiziell in den Krieg gegen die Mittelmächte und deren Verbündete, insbesondere Bulgarien und das Osmanische Reich, ein. Nach dem Krieg versuchte man mit Billigung der Siegermächte erneut das bis dahin auch von vielen Griechen bewohnte Gebiet um Izmir (Smyrna) unter griechische Kontrolle zu bringen. Ziel war die Umsetzung der "Megali Idea", der „Großen Idee“. Griechenland soll danach die Herrschaft über die Meerengen, das Marmarameer und das Schwarze Meer gewinnen. Türkische Truppen unter Mustafa Kemal fügten ihnen eine deutliche Niederlage zu. Im Vertrag von Lausanne vereinbarten Griechen und Türken 1923 einen "Bevölkerungsaustausch", der dazu diente, dass 2 Millionen Menschen wechselseitig aus ihrer alten Heimat vertrieben wurden.

Griechenland


Ausschnitt: " Eine große Zahl von Zivilarbeitern wurde für allgemeine Arbeiten auf Gallipoli herangezogen. Überwiegend Griechen und Einwohner der umliegenden Inseln, gibt es für sie viel zu tun (...)" aus: The War Illustrated, 14.8.1915

Großbritannien

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland entstand 1801 aus dem Zusammenschluss  des Königreiches Großbritannien mit dem Königreich Irland. Ihr größter  europäischer Gegenspieler war Frankreich. Nach dem Sieg über Frankreich,1815, sorgten die Briten dafür, dass auf dem europäischen Festland ein Machtgleichgewicht zwischen Frankreich, Russland und Deutschland bestand. So konnten sie für Großbritannien nicht gefährlich werden. 

Ab 1830 begann eine verstärkte Auswanderung von den britischen Inseln in die Kolonien, besonders nach Südafrika, Kanada, Australien und Neuseeland. 1858 wurde Indien britische Kolonie. 1875 kaufte die britische Regierung Aktienanteile an der Suezkanal-Gesellschaft auf, um so den wichtigen Handelsweg nach Indien zu sichern. 1882 wurde das zum osmanischen Reich gehörende Ägypten von Großbritannien besetzt. Aus Angst vor einer weiteren Ausdehnung der Macht Russlands nach Süden und nach Zentralasien kam es zu einem Machtkampf, der dazu führte, dass die Briten im Krimkrieg (1854-1856) die Osmanen gegen das Russische Reich unterstützten.  Andererseits half man den Griechen bei ihrem Kampf um die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.

Inzwischen war das 1871 neu gegründete Deutsche Reich wirtschaftlich und militärisch immer mächtiger und zu einer neuen Gefahr für Großbritanniens Vorherrschaft geworden. Großbritannien schloss deshalb gegen Deutschland gerichtete Militärbündnisse mit Frankreich und Russland. Im August 1914 trat Großbritannien in den Ersten Weltkrieg ein. Kriegsziel war die vollständige Niederlage des Deutschen Reichs. Als 1915 die Fronten in Belgien und Frankreich zum Stillstand kamen, suchte man neue Schlachtfelder um den Krieg wieder in Bewegung zu bringen. Der Verbündete Russland drängte schon lange darauf, möglichst schnell einen freien Zugang zum Schwarzen Meer zu schaffen und so die Versorgung mit Nachschub auf dem Seeweg sicherzustellen. In einem geheimen Abkommen über Konstantinopel und die Meerengen vom 19. Februar 1915 sagten die Briten und Franzosen dem Russischen Kaiserreich die Herrschaft über dieses Gebiet zu. Der Durchbruch durch die Dardanellen sollte mit einer Kriegsflotte erzwungen werden. Daneben wurden 21 normale Nordsee-Fischereifahrzeuge, ausgestattet mit Schutzplatten gegen Gewehrfeuer und Splitter, eingesetzt. Die Besatzung dieser Boote, zivile Vertragsarbeiter, hatten die Aufgabe, unter dem Schutz von Kriegsschiffen die Minen in den Meerengen zu räumen. In 3 Wochen konnten aber nur 12 Minen vernichtet werden. Jetzt entschied sich die britische Regierung für den Einsatz von Landstreitkräften. Neben 30.000 Soldaten aus den ehemaligen Kolonien Australien und  Neuseeland standen dazu die 17.000 Mann starke 29. britische Division sowie die britische Marine und das französische Orientkorps mit 16000 Soldaten zur Verfügung. 

Teil der 29. britischen Division war eine indische Armeeeinheit, die Indian Expeditionary Force G. Sie wurde zunächst nach Ägypten geschickt. Von dort brachte man sie mit Transportschiffen zum Einsatz nach Gallipoli. Zu den indischen Truppen gehörte die 29. Brigade, bestehend aus 3 Gurkha-Bataillonen (unter ihnen die 1/6th und 2/10th Gurkha Rifles) und ein Sikh-Bataillon (14th Ferozepore Sikhs). Die Verluste der indischen Einheiten waren zum Teil sehr hoch. Das Sikh-Bataillon (14th Ferozepore Sikhs) verlor in einem einzigen Gefecht (Gully Ravine) 380 von 514 Soldaten. In den Kämpfen um Sari Bair wurden Soldaten der Gurkha Rifles (1/6th Gurkha Rifles) versehentlich vom Feuer der eigenen Schiffsartillerie getroffen und mussten eine zuvor von den Osmanen eroberte Stellung wieder räumen. Daraufhin wurde die Brigade nach Ägypten zurückgesandt. Während der Kämpfe um die Gallipoli- Halbinsel starben insgesamt 1358 indische Soldaten, 3421 wurden verwundet. 

Zu den britischen Truppen gehörten auch irische Soldaten (10th Irish Division). Noch 3 Jahre zuvor war es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit gekommen, als die britische Regierung ein bereits verabschiedetes Gesetz über die Eigenständigkeit Irlands wieder zurückzog. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges meldeten sich dennoch viele Iren freiwillig für den Einsatz in der britischen Armee, entweder aus Sympathie für Großbritannien oder in der Hoffnung, damit einer unabhängigen Republik Irland näherzukommen. 

Die Invasion der britischen und französischen Landungstruppen begann am 25.4.1915, blieb aber schon bald in Grabenkämpfen stecken. Trotz zahlreicher Verstärkungen in den folgenden Monaten, scheiterten weitere Angriffsversuche am Widerstand der osmanischen Truppen. Als die Ausweglosigkeit des Unternehmens erkannt wurde, entschieden die Briten sich für den Rückzug der Truppen, der im Dezember 1915 fast ohne Verluste an Soldaten gelang. 

Bis dahin hatten auf Gallipoli mehr als 21000 britische Soldaten aus dem Mutterland und den Kolonien ihr Leben verloren, 52000 wurden verwundet. Mit dem Waffenstillstand von Mudros endete für das Osmanische Reich der 1. Weltkrieg. Am 13. November 1918 marschierten britische Truppen als Besatzungsmacht in Istanbul ein. Sie blieben dort, zusammen mit Franzosen und Italienern, bis September 1923. 

Bis Kriegsende 1918 waren die britischen Verluste auf  über 800.000 Soldaten gestiegen.

Zusammengefasst von : Pinar Avci 

Quellen: Internet 

Italien

Italien entstand 1870 unter der Führung des Königreiches Sardinien. Dabei wurden mehrere kleine Staaten zu einem Königreich vereint. Ab 1881 begann Italien damit, eigene Kolonien am Mittelmeer und in Afrika zu erwerben.

Im Italienisch- Türkischen Krieg 1von 911/12 eroberten die Italiener osmanische Gebiete im heutigen Lybien. Der Führer der türkischen Truppen war Mustafa Kemal. Die Italiener sind für Massaker verantwortlich, bei denen über 1000 Menschen starben.    

 Am 18. April 1912 beschoss die italienische Marine die Küstenverteidigung am Eingang der Dardanellen und eroberte im Mai mehrere osmanische Inseln, darunter Rhodos. Im Frieden von Ouchy (bei  Lausanne in der Schweiz) musste das Osmanische Reich Libyen an Italien abtreten. 

Italien erklärte 1914 bei Ausbruch des 1.Weltkrieges seine Neutralität, obwohl sie mit Deutschland und Österreich-Ungarn ein Bündnis hatten, den Dreibund. Kurz darauf traten sie auf Seiten der Engländer, Franzosen und Russen in den Krieg gegen die Mittelmächte ein.

Italienische Soldaten kämpften vor allem gegen Österreich-Ungarn in den Alpen, im Tal des Flusses Isonzo im heutigen Slowenien und in Albanien. In Tripolis und der Cyrenaika hielten die Italiener 1915 nur noch einzelne Stellungen an der Küste unter Kontrolle. +Das osmanische Reich und Deutschland unterstützten die Senussen durch Waffenlieferungen dabei, eine neue Front gegen die Briten in Ägypten zu eröffnen. Doch 1916 wurden die Kämpfer der Bruderschaft endgültig besiegt .

An der Schlacht von Gallipoli waren keine Italiener beteiligt, weil sie stattfand, bevor die Italiener die Seitee wechselten. 

Weil Italien aber zu den Siegermächten des 1.Weltkrieges gehörte,war es von 1919 bis 1923 ein Teill der alliierten Besatzungstruppen in Istanbul. 

Zusammengestellt: Özgür.Özmen

Quellen:  Internet

Juden in der Schlacht um Gallipoli

Juden auf der osmanischen Seite 

Schon seit vielen Jahrhunderten leben Juden im osmanischen Reich. Sultan Beyazit II. nahm 1492 mehr als 100000 Juden aus Spanien und Portugal auf, weil man ihnen dort ihr Eigentum geraubt hatte und sie ausgewiesen wurden. Später flüchteten auch Juden aus Osteuropa zu den Osmanen.

Allein in der Stadt Gallipol lebten 1912 nach einer Zählung 2560 jüdische Einwohner. Während der Balkankriege (1912-13) kamen weitere als Flüchtlinge hinzu. Als die Schlacht vorbereitet wurden, brachte man sie auf das anatolische Festland. Während der Schlacht wurden Juden aus entfernteren Gebieten des osmanischen Reiches in den Baubrigaden des osmanischen Heeres auf Gallipoli eingsetzt. Sie sollten, wie die Angehörigen anderer Minderheiten, nicht für den Kampfeinsatz verwendet werden, weil man sie für politisch unzuverlässig hielt. Zu ihren Aufgaben gehörte der Bau von Straßen, der Transport von Munition, Baumaterial und Wasser zur Frontlinie. Der deutsche Maler Georg Wagenführ, der 1916 die Front auf Gallipoli besucht, schreibt über sie: " Da stehen sie denn, die malerischen Gestalten der Arbeitssoldaten mit ihren Karren, Schippen und Steinklopfern. Es sind nicht muselmanische Untertanen der Türkei; Armenier, Griechen, Juden (...)Jeder einzelne von ihnen ist ein Gedicht in seiner bunten Hülle, die die Reste irgendeines verschlissenen, undefinierbaren Gewandes ahnen läßt (...).

Dass sich unter den deutschen Soldaten, die bei den Kämpfen um Gallipoli eingesetzt waren, Juden befanden, ist wahrscheinlich, kann aber hier nicht mit Sicherheit behauptet werden. Der Chef der 5. Osmanischen Armee, General Liman von Sanders, war jüdischer Herkunft. Insgesamt haben im 1.Weltkrieg etwa 85000 Juden in der deutschen Armee gedient, 10000 davon freiwillig, 12000 sind gefallen.

Das Zion Mule Corps

Die erste jüdische Militäreinheit nach 2000 Jahren wurde 1915 in der Schlacht um Gallipoli eingesetzt. Es war das Zion Maultierkorps (Zion Mule Corps), das während des Ersten Weltkrieges von den Briten gegründet wurde.
Der russische Jude und Zionist Wladimir Jabotinsky hatte vorgeschlagen, eine Jüdische Kampftruppe zu gründen und unter Führung der Briten Palästina von der osmanischen Herrschaft zu befreien. Bis Ende März 1915 begann in Ägypten die militärische  Ausbildung von Freiwilligen. Aus politischen Gründen wollte man sie zunächst nicht in Palästina kämpfen lassen. Deshalb wurden die 562 Männer der Einheit zunächst in die Schlacht von Gallipoli  geschickt. Nach nur einem Monat Militärtraining kam das Zion Maultierkorps am 27. April in Kap Helles auf Gallipoli an. Mit seinen 200 Maultieren musste es als Nachschubeinheit Ausrüstung und Munition an die Front  transportieren. Bis Ende Juli verlor das Zion Mule Corps mehr als die Hälfte seiner Soldaten. 

Am 6.August berichtete die Zeitung Jewish Chronicle über einen Sergeant Luck, der seinem Vater aus einem australischen Feldhospital in Gallipoli schrieb, dort seien auch Patienten des Zion Mule Corps. Sie sprächen Russisch, Deutsch oder Arabisch. Einer von ihnen habe ihm bestätigt, dass er weiter gegen die Deutschen und Türken kämpfen wolle, sobald er wieder gesund sei. "Und der Mann lebte in der Türkei und sprach Deutsch. Ironie des Schicksals." Anfang Oktober erreichten weitere 150 jüdische Soldaten mit 100 Maultieren Gallipoli. Mitte Dezember bestand die Einheit noch aus 7 Offizieren und 126 Mann. Am 31.12.1915 verließ das Zion Mule Corps mit den restlichen Invasionstruppen die Halbinsel Gallipoli. 1916 wurde es aufgelöst. 

Die kleine Legion und die vielen Berichte über sie hatten aber erreicht, dass die Frage nach einem eigenen Land für die Juden weiter diskutiert wurde. Am 2.11.1917 erklärte sich Großbritannien damit einverstanden, in Palästina eine "nationale Heimstätte" des jüdischen Volkes zu errichten.

Im Juni 1918 kamen jüdische Soldaten doch noch in Palästina zum Einsatz. Viele berühmte israelische Politiker und Militärs waren Soldaten dieser ersten jüdischen Militäreinheiten seit 2000 Jahren, darunter der erste Ministerpräsident Israels, David Ben-Gurion, und der Vater des Friedensnobelpreisträgers Jitzchak Rabin, der 1995 wegen seiner Friedenspolitik von einem jüdischen Radikalen ermordet wurde.

Neufundland

Die Insel Neufundland liegt vor der Nordostküste Nordamerikas im Atlantischen Ozean. Sie ist heute Teil der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador. Schon um das Jahr 1000  siedelten als erste Europäer Wikinger hier. Später kamen Fischer wegen der reichen Fischgründen an die Küste. 1583 wurde die Insel offiziell englisch.1854 wurde es britische Kronkolonie mit einem selbstgewählten Inselparlament.  Zusammen mit Australien und Neuseeland erhielt Neufundland im Jahr 1907 von Großbritannien den sogenannten Dominion-Status und wurde damit weitgehend unabhängig. Aus Dankbarkeit und Sympathie für das Mutterland kämpfte ein neufundländisches Regiment auf der Seite Großbritanniens im I. Weltkrieg gegen Deutschland und seine Verbündeten. Die Einheit bestand nur aus Freiwilligen. Sie war Teil der Britischen Armee. Nach den blauen, wie eine Spirale um Fußgelenk und Unterschenkel gewickelten Tüchern (Gamaschen) an ihren Beinen nannten sie sich die "Blue Puttees". 

Seinen ersten Kampfeinsatz erlebte das Regiment aus Neufundland in der Schlacht von Gallipoli.  Über Ägypten erreichten 1.076 Neufundländer am 19. 9.1915 die Dardanellen, wo sie bis zum Truppenabzug im Januar 1916 im Abschnitt Suvla Bay blieben. Während dieser Zeit waren sie nur selten in Kämpfe verwickelt hatten aber mit 49 Kriegstoten die ersten Verluste. Aus diesem Grunde ist die Schlacht von Gallipoli für die Neufundländer besonders wichtig.

Nach ihrem Abzug aus Gallipoli setzte man sie am 1.Juli 1916 in der Schlacht an der Somme gegen deutsche Truppen ein. Dabei wurde das Regiment bereits am ersten Tag fast vollständig ausgelöscht. 

Bis nach dem 2. Weltkrieg blieb Neufundland halbselbständiger Teil von Großbritannien. Erst 1949 kam es zu Kanada.

zusammengefasst von : Ali Durak

Neufundland-Ali


Denkmal neufundländischer Soldaten mit Wickelgamaschen ("Blue Puttees")

Österreich-Ungarn

Österreich-Ungarn ist der Gesamtstaat des Habsburgerreiches in Mittel- und Südosteuropa für den Zeitraum zwischen 1867 und 1918. Er bestand bis zum 31. Oktober 1918. Die österreichisch-ungarische Monarchie setzte sich aus zwei Staaten zusammen: aus den im Reichsrat vertretenen Königreichen Österreich und Ungarn. Das Staatsoberhaupt war der Kaiser Franz Joseph I. und vom 21.11.1916 bis 1918 sein Großneffe Kaiser Karl der IV. Zu den 52 Mio. Einwohnern gehörten Österreicher und Ungarn,Tschechen, Slowaken, Slowenen, Kroaten, Rumänen, Montenegriner, Polen, Ukrainer, Italiener und Serben.

Am 28. Juni 1914 besuchte der österreichische Kronprinz Franz Ferdinand  Sarajewo, die Hauptstadt von Bosnien. Die Österreicher hatten dieses Gebiet 1878 besetzt, obwohl es eigentlich noch zum Osmanischen Reich gehörte. Während der Fahrt durch die Stadt wurde der Kronprinz von dem serbischen Attentäter Gavrilo Princip erschossen. Da man in Österreich-Ungarn davon ausging, dass Serbien in das Attentat verwickelt war, stellte man dem Land ein Ultimatum. Die Serben antworteten freundlich, dass sie mit dem Attentat nichts zu tun hätten. Der Kaiser lehnte die Antwort als unzureichend ab und erklärte Serbien am 28 Juli. den Krieg. Weil Russland mit Serbien verbündet war, erklärten sie Österreich-Ungarn ebenfalls den Krieg. Das Deutsche Reich trat auf der Seite von Österreich-Ungarn auch in den Krieg ein. Da Frankreich und Großbritannien, die mit Russland verbündet waren, sich auch einmischten, kam es zum Ersten Weltkrieg.

An den Kämpfen um Gallipoli waren nur wenige österreichisch-ungarische Soldaten direkt beteiligt. Österreich-Ungarn stellte Kanonen (Artillerie)zur Verfügung.

Im Lauf des Ersten Weltkrieges kam Österreich-Ungarn immer mehr unter den Einfluss der Deutschen. Die Deutsche Kriegsleitung wollte nicht einsehen,  dass der Krieg nach dem Eintritt der USA auf der Seite der Alliierten nicht mehr zu gewinnen war. Am 31. Oktober 1918 zerfiel das österreichisch-ungarische Doppelreich. Es entstanden eine Reihe von Nachfolgestaaten, darunter Jugoslawien, Ungarn, die Tschechoslowakei und Polen. Aus Deutschösterreich wurde die  „Republik Österreich“. 

Zusammengefasst von: Onur Sakarya 

Quelle: Internet Wikipedia

Osmanisches Reich

Das Osmanische Reich entstand im 14. Jahrhundert aus den Resten des Sultanats der Seltschuken .Über viele Jahrhunderte war es die entscheidende Macht in Kleinasien, im Nahen Osten, auf dem Balkan, auf der Krim und in Nordafrika. Um  1914 war diese große Zeit lange vorbei. Der einstmals so mächtiger Staat hatte seine Weltmachtstellung verloren. Die Sultane und ihr Regierungen nutzten den Staat zu ihrem Vorteil aus.Viele Völker des Reiches kämpften um Unabhängigkeit. 1911/12 verloren die Osmanen Tripolis und die Cyrenaika an Italien und in den darauf folgenden zwei Balkankriegen,1912/1913, fast alle Besitzungen auf der europäischen Festlandsseite an die neuen Staaten Serbien, Bulgarien, Rumänien und Griechenland. Nur der Streit dieser Staaten untereinander verhinderte, dass das Osmanische Reich vollständig aus Europa verdrängt wurde. In den arabischen Provinzen und in Palästina kam es immer wieder zu bewaffneten Aufständen.

Die europäischen Großmächte konnten mit dem Osmanische Reich machen, was sie wollten. Sie hatten Sonderrechte (Kapitulationen) auf osmanischem Gebiet und  kontrollierten  die Gesetzgebung, den Warenverkehr und das Finanzwesen.   Frankreich und vor allem Großbritannien halfen dem "kranken Mann am Bosporus"wiederholt vor der Eroberung durch das Russische Reich. Aber sie taten es nur um das wackelige Kräftegleichgewicht zwischen den europäischen Mächten zu erhalten. Seit 1900 gab es türkischen Widerstand gegen die Politik des Sultans und den Einfluss des Auslandes. An die Stelle des alten Osmanischen Reiches sollte eine verkleinerte aber freie und politisch unabhängige Türkei treten, die ihre Angelegenheiten selbst regelt. 1908 kam die jungtürkische Bewegung an die Macht und begann Veränderungen, die fast alle staatlichen Bereiche betrafen.  Wirtschaftliche Aufbauprogramme sollten durch westliche Kredite finanziert und mit Unterstützung westlicher Fachleute umgesetzt werden. Großbritannien wurde beauftragt, die osmanischen Marine neu zu organisieren. Im Tausch gegen die Überlassung von Zypern sagten die Briten weiter den Schutz vor Russland zu. Frankreich baute ein funktionierendes Polizeisystem, die "Gendarma", auf. Für die Armee hatte man Deutschland als Berater ausgesucht.  Schon 1907 hatten sich Großbritannien und Frankreich mit Russland, dem größten Feind der Osmanen, zur "Tripple-Entente" (Dreierbündnis) zusammengeschlossen. Dieses Bündnis war gegen Deutschland und Österreich-Ungarn gerichtet. Als der  1. Weltkrieg anfing,  drängte die  Entente die Osmanen massiv, sich für ihre Seite zu entscheiden. Gleichzeitig erlaubten Briten und Franzosen den Russen die Herrschaft über Istanbul und die Meerengen. Großbritannien beschlagnahmte zwei  in England gebaute und teilweise bezahlte osmanische Kriegsschiffe. Die osmanische Regierung gab jetzt ihre bisherige Politik der "bewaffneten Neutralität" auf. Sie sperrte die Meerengen für die internationale Schiffahrt, ließ aber die deutschen Kriegsschiffe Goeben und Breslau ungehindert durchfahren. Als Yavuz Sultan Selim und Midilli wurden sie Teil der osmanischen Flotte. Für Frankreich und Großbritannien war nach der Sperrung der Ostsee durch die deutsche Marine mit der Sperrung der Meerengen der zweite mögliche Nachschubweg für Kriegsmaterial nach Russland und für russisches Getreide ins Ausland abgeschnitten. Im Oktober beschossen die neuen osmanischen Schiffe mit deutscher Besatzung mehrere russische Städte im Schwarzen Meer. Sofort erklärten die Ententemächte dem Osmanischen Reich den Krieg. Jetzt blieb nur noch Deutschland als Bündnispartner. Der osmanische Kriegsminister Enver Pascha schloss für das Osmanische Reich am 2.November 1914 ein Verteidigungsbündnis mit Deutschland.  

Am 18. März 1915 begann mit einem großen Schiffsangriff der Briten und Franzosen auf die Dardanellen die Schlacht von Canakkale. Nach türkischen Angaben aus dem Jahr 2009 starben in den Kämpfen mehr als 57000 türkische Soldaten, mehr als 156000 wurden verwundet. Mustafa Kemal, Chef der 19. Division auf Gallipoli, hatte an dem Sieg der osmanischen Verteidiger einen großen Anteil. Er wurde zum Volkshelden  und 5 Jahre nach Kriegsende 1923 erster Präsident der neu gegründeten Republik Türkei. 

Zusammengefasst von: Pinar Avci

Quellen: Internet, Wikipedia

Serbien

Am Ende des 14. Jahrhunderts drängten die Osmanen mehrmals gegen Serbien vor. 1389 kam es zur Schlacht auf dem Amselfeld. Dabei wurden das serbische Heer und seine Verbündeten so weit geschwächt, dass sie die Oberhoheit der osmanischen Sultane anerkennen mussten. 1459 wurde Serbien endgültig von den Osmanen erobert und blieb bis 1804 Teil des Osmanischen Reiches.

Trotz zahlreicher Versuche wurde Serbien erst 1804 wieder teilweise unabhängig. 1867 verließen die letzten osmanischen Truppen das Fürstentum. 1878 wurde Serbien auf dem Berliner Kongress der europäischen Großmächte und des Osmanischen Reiches zusammen mit Rumänien und Montenegro als selbstständiger Staat anerkannt. 

Am 1. November 1885 erklärte der serbische König Bulgarien den Krieg, wurde aber besiegt. Nur das Eingreifen Österreich-Ungarns bewahrte das serbische Königreich. 

1912 erklärten Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland dem Osmanischen Reich den Krieg. Die Osmanen verloren fast alle europäischen Besitzungen. Bald geriet Bulgarien mit Serbien und Griechenland in heftigen Streit um die Aufteilung des eroberten Gebietes.

Zum 2. Balkankrieg kämpften Serbien, Griechenland, Rumänien und das Osmanische Reich gemeinsam gegen Bulgarien. Die Grenzen verschoben sich wieder.

Der österreichische Thronfolger der bei einem Attentat im Juli 1914 in Sarajewo ums Leben kam, 

Im Juli 1914 kam der österreichische Thronfolger bei einem Attentat in Sarajewo ums Leben. Österreich-Ungarn machte die Serben dafür verantwortlich und erklärte ihnen den Krieg. Darauf erklärten die Verbündeten von Serbien, Russland, Frankreich und Großbritannien den Krieg gegen Österreich-Ungarn und seine Verbündeten Deutschland und Osmanisches Reich. Der 1. Weltkrieg hatte begonnen.

Die ersten Angriffe der Österreicher 1914 konnte die serbische Armee noch abwehren. Als österreichische, bulgarische und deutsche Truppen Serbien von drei Seiten angriffen, hatten sie keine Chance mehr. Jetzt konnten Österreich-Ungarn und Deutschland Waffen auf dem Landweg zum Osmanischen Reich bringen. 

1918 endete der 1. Weltkrieg. Serbien ging daraus trotz hoher Verluste als Sieger hervor. 

Das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen benannte sich 1929 in Jugoslawien (Südslawien) um. Es bestand aus Serbien, dem bis dahin unabhängigen Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien und Slowenien. 

Nach einer ereignisreichen und blutigen Geschichte zerfiel Jugoslawien ab 1991 in mehreren Schritten wieder in unabhängige Nationalstaaten. Die Unabhängigkeit des Kosovo 2008, die von Serbien und Russland bis heute nicht anerkannt wird, war der vorerst letzte Schritt.

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