Weihnachtsmarktdiät ...

So ein Dauerweihnachtmarkt ist praktisch! Abendessen geht ja auch hier ...

Von wegen! Völlig ausgehungert von des Tages Müh‘n und Last suche ich mir eine Bude aus, die vertrauenserweckend aussieht, in der eine nette Bedienung lächelnd herumwuselt und in der es etwas Leckeres gibt, was annähernd satt machen würde. Aber egal wo man hingeht:

VOLL! 

Lärmende Firmengrüppchen, Studentinnen in StudentInnenuniform (schwarze Ballonmütze, Seitenscheitel, klätschiges, aschblondes Haar, blassbunter, dicker Schal, beigefarbene, dicke DRK-Jacke und untenrum Variationen von schwarzbestrumpfhosten Fahrgestellen zwischen Ford Ka und Toyota Primera in Winterausrüstung) und einigen stark angetrunkenen Jugendgruppen vom Land #-(

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Man steht natürlich AM Tresen! Zuerst 5 Reihen mit Blickrichtung zur Thekenbedienung, dann 5 Reihen mit Wurst im Gesicht und Becher in der Hand, die VOR der Theke mit dem Rücken zur Theke stehen. Dazwischen einige, meist Ältere, die es gewohnt sind, ihre Mahlzeiten langsam AUF der Theke zu essen. Danke, ich bin dann satt!

Noch ein Phänomen: Draußen angenehme 10°C, aber auch die männlichen StudentInnen in Uniform: Immer mit einer das Haupthaar bedeckenden Strickmütze und einer etwas bunteren Expeditionsjacke bekleidet und mit einem kleinen Rucksäckchen behängt (was da wohl drin ist?) 

Natürlich gehört zu jedem jungen WMarktVisitor ein Getränkebecher in der gerade nicht telefonierenden, freien Hand. Dieses Getränk dient aber nicht zum mannhaften Löschen des Durstes, nein, es ist festgewachsen und wird als Accessoire mitgeführt. Kilometerweit wird dieses kalte Glühweinsüppchen mitgeschleppt, nur um sich damit alle 30 Sekunden kurz die Lippen zu benetzen.

Satt wird man nicht, aber nett ist es trotzdem ...

 

© Rudi Menke 2017